Breitengüßbach: Minimalchancen auf das Final Four nicht genutzt
Am vergangenen Samstag mussten sich die Sportkegler vom TSV Breitengüßbach im Viertelfinale des diesjährigen DKBC Pokals erwartungsgemäß beim Titelverteidiger und ungeschlagenen Tabellenführer der 1. Bundesliga mit 1:7 MP geschlagen geben. Obwohl das Gesamtresultat von 3905:3698 ebenfalls deutlich für die Gastgeber vom SKV Rot Weiß Zerbst spricht, hatten die Oberfranken dennoch einige Chancen auf den Einzug ins begehrte Final Four Turnier in Öhringen, doch dieser Traum ist damit erst einmal erneut geplatzt…
Von Beginn an wollte man den starken Hausherren möglichst viel Paroli bieten, doch der Plan von Trainer Albert Kirizsan ging diesmal nicht auf, denn seine Startprotagonisten Mario Nüßlein und Marco Scheuring liefen an diesem Tag ihrer Normalform weit hinterher. Nüßlein, der den ersten Satz mit 147:158 gegen Vizeeinzelweltmeister Manuel Weiß abgeben musste, führte zwar in den Folgesätzen immer nach dem Vollespiel, doch im Abräumen fehlte ihm einfach die nötige Präzision und so war es immer wieder der Zerbster, der sich die SP knapp sicherte und vorzeitig mit 3:0 SP den ersten MP für die Hausherren klar machte. Obwohl dieser bei weitem auch nicht sein bestes Niveau aufbot, reichte es am Ende mit 606:587 Gesamtkegeln dennoch den TSV Überflieger der Saison zu bändigen. Eine wahre Lehrstunde in Sachen Kegelsport bekam derweil Scheuring von Nationalspieler Mathias Weber erteilt. Auch hier fand der Youngster zu keiner Phase der Partie in sein Spiel gegen den fulminant aufdrehenden Zerbster. Über 168:145, 179:136, 176:154 und 150:132 legte Weber mit 673 Kegeln den Tagesbestwert auf die Anlage im Kegelsportcenter und demontierte Scheuring (567) regelrecht, woraus der junge TSV Akteur aber sicherlich auch lehrreiche Momente für seine weitere Kegelkarriere mitnehmen kann.
Mit 0:2 MP und 1:7 SP bei sagenhaften 125 Kegeln Rückstand war der Fehlstart für die Gäste aus Oberfranken perfekt, ehe man Christian Rennert und Miroslav Jelinek auf die Bahnen schickte. Obwohl beide mit tollen Startbahnen (173 & 167) agierten, reichte es erneut gegen Jürgen Pointinger (173) und Daniel Aubelj (170) gerade einmal zu einem halben SP, dies war wohl sinnbildlich für die Übermacht der Hausherren an diesem Tag und im Laufe der kompletten Saison. Das Spiel von Jelinek verflachte auf den Folgebahnen zunehmend, während Aubelj zur wahren Höchstform auflief. Über weitere 164, 173 und erneute 164 erspielte sich der „Leihspieler“ vom VKC Eppelheim eine neue persönliche Bestleistung von tollen 671 Kegeln und lies Jelinek (601) dabei keinen einzigen Satz gewähren. Besser lief es derweil bei Rennert, der sich mit Pointinger das beste Duell des Tages lieferte. Nachdem der Zerbster mit 161:160 denkbar knapp die zweite Bahn für sich entschied, war der TSVler bereits mächtig unter Druck. Doch mit all seiner Routine und Gelassenheit schaffte er über starke 171:163 erneut den Ausgleich zum 1,5:1,5 nach SP und so musste hier die Schlussbahn über Sieg oder Niederlage entscheiden. Starke 110 Kegel von Rennert ins Volle, konterte Pointinger erneut mit einer 111, doch im Abräumspiel war es, wie schon auf den Bahnen zuvor, wieder Rennert vorbehalten sein Klasse auszuspielen und so sicherte sich dieser mit 167:162 den entscheidenden Schlusssatz und machte mit bärenstarken 671:659 Gesamtkegeln zumindest den vorzeitigen Ehrenpunkt für die Schwarz-Gelben perfekt.
Obwohl die Partie bereits vorzeitig zu Gunsten der Hausherren entschieden war, sollten die zahlreichen Zuschauer zumindest noch zwei interessante Duelle im Schlussabschnitt zu Gesicht bekommen. Mit Timo Hoffmann und Christian Jelitte standen sich zwei gestandene Bundesligaprofis gegenüber, während sich auf den Nebenbahnen mit Igor Kovacic und Robin Parkan zwei Legionäre der jeweiligen Teams gegenüberstanden. Während Hoffmann mit 161:157 erneut einen knappen SP für die Zerbster klar machte, überraschte Parkan mit seinem Traumstart (182:151) seinen Kontrahenten. Kovacic lies sich aber nicht sehr lange um eine passende Antwort bitten, denn mit einer Traumbahn von 194:143 machte er den Vorsprung des Tschechen postwendend zu Nichte! Auch Hoffmann blieb mit 157:150 weiterhin Herr der Lage, als nun Jelitte unter Druck mit 170:164 der verdiente Anschluss gelang. Auch im anderen Duell nun wieder umgekehrte Vorzeichen, Parkan gelang mit 185:143 eine weitere Traumbahn und somit auch der Vorteil vor dem Schlusssatz. Doch auch hier zeigte sich der serbische Ausnahmekönner wenig beeindruckt, setzte mit 163 Kegeln Parkan weiter unter Druck, welcher dem hohen Tempo nun leider nicht mehr folgen konnte. Daher ging am Ende auch dieser MP bei Satzgleichstand mit 651:647 denkbar knapp an die Hausherren. Der letzte MP des Tages blieb dann auch SKV Kapitän Timo Hoffmann vorbehalten, denn egal was Jelitte (625) auch versuchte, auf seiner Heimbahn hatte der Zerbster immer die richtige Antwort parat und führte sein Team letztendlich zum klaren 7:1 Heimerfolg mit einer erneut beeindruckenden Mannschaftsleistung von 3905 Kegeln und dem damit verbundenen Einzug ins Final Four Turnier im DKBC Pokal…